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Die Los Angeles Kings haben ihr Etappenziel erreicht und am Donnerstagabend in ihrer Crypto.com Arena mit einem 5:1-Heimsieg gegen die Calgary Flames das Ticket für die Stanley Cup Playoffs gelöst. Die Weichen stellte Kevin Fiala mit einem Powerplaytor zum 1:0. Der Schweizer Flügelflitzer war und ist einer der ultimativen Leistungsträger in einer wilden regulären Saison mit Hochs und Tiefs.

Der Weg in die Stanley Cup Playoffs

L.A. hat in dieser Spielzeit eine gewisse Unverwüstlichkeit nachgewiesen: Kurz vor dem Saisonstart gastierten die Kings in Australien und spielten in Melbourne zwei Vorbereitungsspiele gegen die Arizona Coyotes (3:5, 3:2). Danach glich die Saison einer Achterbahnfahrt. Zum Saisonstart wurde in elf von 13 Spielen gepunktet (8-2-3). Von November bis Weihnachten ging Los Angeles nur fünfmal leer aus (14-5-2) und zählte bis dahin zu den besten acht NHL-Teams. 

Es folgte ein rasanter Abstieg: Von Weihnachten bis zur All-Star-Pause Anfang Februar verloren die Kalifornier 14 von 18 Spielen (4-8-6) und drohten aus den Playoff-Plätzen zu fallen. Der Klub zog am 2. Februar 2024 die Reißleine, feuerte Headcoach Todd McLellan und installierte mit Jim Hiller einen Interimstrainer, der zu seiner aktiven Zeit auch fünf Jahre in der DEL in Deutschland aktiv war (Star Bulls Rosenheim und Berlin Capitals).

Unter Hiller konnten sich die Kings wieder stabilisieren (19-11-1), spielten konstanter (zweimal vier Siege in Serie) und verkraftete auch kleinere Rückschläge wie zuletzt im Lokalderby gegen die Anaheim Ducks (1:3).

„Wir hatten ein paar schwache Spiele. Es waren aber nie zwei schlechte Spiele in Folge. Das muss ich dem Team hoch anrechnen. Nach dem Anaheim-Spiel waren wir enttäuscht. Wir hatten uns aber vorgenommen, im nächsten Spiel eine Antwort darauf zu geben. Wir vertrauen in und glauben an unsere Spieler“, so Hiller, der noch einmal zurückblickte: „Es ist ein Erfolg der gesamten Mannschaft. Es ging los mit unserem Flug nach Melbourne. Jeder, der involviert war, ist ein Teil dieses Teams, das die Playoffs erreicht hat. Darauf kann jeder stolz sein, denn das ist nicht leicht. Was viel wichtiger ist: Es ist aufregend, denn jetzt wollen wir den nächsten Schritt gehen. Wir haben uns das Recht verdient, den nächsten Schritt zu gehen.“

L.A. antwortete mit Resilienz, ließ einen 4:1-Heimsieg gegen die Calgary Flames folgen und qualifizierte sich damit auch rechnerisch für die Stanley Cup Playoffs 2024.

„Das war unser Ziel schon beim Start des Training Camps“, sagte Stürmer Viktor Arvidsson. „Wir haben einen Schritt nach dem anderen gemacht und eine gute reguläre Saison gespielt, um zu diesem Punkt zu gelangen.“

Fiala, Thomas und Arvidsson stechen heraus

Gegen Calgary machte Fiala den Anfang. Der Schweizer nahm im linken Faceoffkreis Maß und feuerte den von Arvidsson verdeckten Puck zum 1:0 in den rechten Winkel (7.). Es war der 28. Saisontreffer für den 27-Jährigen aus St. Gallen, der damit zweitbester Torjäger in Los Angeles ist (hinter Trevor Moore mit 30 Toren).

CGY@LAK: Fiala erzielt im Powerplay das 1:0

Arvidsson (21.) und Akil Thomas (28.) bauten den Vorsprung auf 3:0 aus. Nach dem Abschlusstreffer von Flames-Stürmer Jonathan Huberdeau (49.) machte Arvidsson mit einem Empty-Net-Tor den Deckel drauf (57.).

Thomas kommt in seinen ersten fünf NHL-Spielen auf starke drei Tore (3-0-3). „Ich weiß nicht, ob das so weitergehen wird, aber es geht auch um die Dinge, die er neben dem Toreschießen macht: Er hat sich das Vertrauen des Trainers erarbeitet. Er geht da raus, er arbeitet, er spielt Körper, er hat ein gutes Spielverständnis. Dass er auch noch so gut trifft, ist ein Bonus, den wir gerne mitnehmen“, sagte Hiller über Thomas.

Eine weitere tolle Geschichte schrieb Doppelpacker Arvidsson weiter. Der Flügelspieler bringt es auf elf Scorerpunkte (4-7-11) aus 15 Spielen in dieser Saison. Zuvor hatte er 50 Partien wegen einer Rücken-OP, danach weitere 13 wegen einer Lower-Body-Verletzung verpasst. 

„Er macht viele Dinge richtig. Natürlich ist er bekannt für seine Tore und Punkte, es sind aber auch die kleinen Dinge, wie Zweikämpfe, Schüsse blocken und sich für seine Teamkollegen in Position zu bringen“, spendierte Kapitän Anze Kopitar ein Sonderlob für Arvidsson.

„Ich habe das gebracht, was ich mir vorgenommen habe. Vielleicht nicht konstant in jedem Wechsel, aber ich würde schon sagen, dass ich Chancen kreiere und hart arbeite. Das ist mein Spiel“, sagte Arvidsson selbst. „Diese Dinge möchte ich auch weiterhin beitragen.“

Anlauf nehmen für die Playoffs

Die drei verbleibenden Heimspiele gegen die Anaheim Ducks, Minnesota Wild und Chicago Blackhawks wollen die Kings nicht allzu locker angehen, im Gegenteil.

„Wir haben unseren Playoff-Platz rechnerisch gesichert. Die nächsten drei Spiele zählen für mich aber weiterhin zum Playoff-Rennen dazu. Bevor die Playoffs beginnen, müssen wir unserem Spiel noch ein paar Dinge hinzufügen. Wir wollen da rausgehen und gutes Hockey spielen“, betonte Hiller.

„Es fühlt sich gut an. Wir wollen jetzt formstark in die Playoffs gehen und uns gut fühlen“, fügte auch Kopitar hinzu.

Los Angeles (42-26-11) ist Dritter in der Pacific Division und würde Stand heute in der am 20. April 2024 beginnenden 1. Playoff-Runde auf die Edmonton Oilers treffen. Für die letzten drei Partien gilt es auch, die Vegas Golden Knights auf Distanz zu halten, die L.A. Rang drei und damit einen vermeintlich einfacheren Gegner streitig machen könnten.

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